Die Fünfziger - Bahngeschehen

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„Feuerwerk auf Schienen“; Schienenschleifzug beseitigt „Heulstrecken“

Die Bundesbahndirektion Hannover setzte ab Dienstag, 29. Oktober 1957, einen modernen Schienenschleifzug ein,
um rund 2.500 Kilometer Heulstrecken in ihrem Zuständigkeitsbereich zu beseitigen. Mit Hilfe von 24 rotierenden
Schleifscheiben wurden die riffelartigen Unebenheiten auf den Schienen beseitigt. Diese mit dem bloßen Auge nur
als helle Flecke sichtbaren Riffel waren es, die den unangenehmen Heulton erzeugten, wenn Züge in hoher Geschwin-
digkeit über die Gleise rollten. Außer diesen, die Reisenden störenden Geräusche entstanden infolge der hohen
Schwingungen Verschleiß an Wagenmaterial und Gleisanlagen. Dieser Schaden wurde von der Bundesbahn auf jährlich
20 Millionen Mark geschätzt. Da man die Entstehung der Riffel nicht vermeiden konnte, mussten die Schienen von Zeit
zu Zeit abgeschliffen werden. Der Schleifzug bestand aus insgesamt 12 Wagen, von denen je drei mit je acht Schleif-
scheiben ausgerüstet waren. Die Scheiben wurden von Aggregaten angetrieben, und sie rotierten 1.720 mal in der Minute.
Man konnte die Schienenoberfläche um 0,3 mm abschleifen. Während des Schleifens entstand starke Funken- und Rauch-
bildung. Nach längstens 150 Arbeitsminuten waren die Schleifscheiben verbraucht und mussten ersetzt werden. In einer
Stunde konnten 3 Kilometer Schienen geschliffen werden. Der Einsatz des Zuges, der eine Besatzung von 19 Technikern
hatte, kostete täglich 5.000.- DM.

Das Bild zeigt den Schleifzug mit starker Funken- und Rauchbildung im Einsatz.


Foto Sammlung Klaus Wedde

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